Das Rote Haus

Seit April 1994 ist das Rote Haus, ein zu Schloss
Homburg (Nümbrecht) gehörendes Gebäude,
Sitz der Biologischen Station Oberberg. Schloss
Homburg (Homburg = Hohe Burg) wurde 1276
erstmals urkundlich erwähnt. Der Schlosscharak-
ter der ehemaligen Burg entwickelte sich erst
gegen Ende des 15. Jh. durch vielfältige Anbau-
ten; Türme wurden mit Hauben versehen und auf
der Mittelterasse wurde das westliche Burghaus
zur Orangerie umgestaltet.

Zu Zeiten Napoleons war das Schloss Sitz eines französischen Kantongerichtes, nach
1815 geriet die Herrschaft Homburg unter preußische Verwaltung. Dann setzte leider
der Verfall des Schlosses ein. Erst durch Fürst Richard von Sayn-Wittgestein wurde es
vor dem 1. Weltkrieg wieder teilweise hergestellt. Ab 1964 wurde dann die gesamte
Schlossanlage renoviert.

Das "Rote Haus" wurde Anfang des 18. Jh. außerhalb der mauerbewehrten Schlossanlage
erbaut. Damals diente dieses Wirtschaftsgebäude zur Lagerung von steuerlichen Abgaben,
welche die bäuerliche Bevölkerung in Form von landwirtschaftlichen Produkten wie Ge-
treide leisten mussten. Daher stammt auch die alte Bezeichnung "Zehntscheuer" (Zehnt =
10. Teil, Scheuer = Scheune). Das Gebäude musste jedoch 1750 aus finanziellen Gründen
verpachtet werden und verlor somit seine ursprüngliche Funktion. Später wurde das
"Rote Haus" als Dienstwohnung oder Magazin genutzt.

Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten, die von der Nordrhein-Westfalen-
Stiftung ‚Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege‘ finanziert wurden, zog die BSO 1994 ins
"Rote Haus" ein.